Shâedar
Herrin der Finsterniss und Tochter des Tar’madân
Shâedar ist die Tochter des Tar’madân, dem Vater des Chaos, und erfüllt von seinem Geist des Wahnsinns. Kalt und bleich, wie das Angesicht des Todesboten, steht Ihr Sternbild am Himmel das einmal im Monat verschwindet, nur um in neuer
Pracht aus den ewigen Schatten zurückzukehren. So wurde Shâedar zum Sinnbild für das stets wieder-kehrende Böse. Selbst, wenn die Mächte der Finsternis besiegt und verbannt scheinen, wird ihre Saat doch niemals vernichtet. Im Verborgenen
– in den dunkelsten Winkeln der Welt – ruht sie, bis sie in Vergessenheit geraten ist. Dann, eines Tages jedoch, wenn ihre Zeit gekommen ist, geht sie auf und ihre Frucht, die Brut des Bösen, kehrt, wie der Mond in jedem neuen Monat,
aus den ewigen Schatten zurück.
Wie Shâedar selbst, so ist auch ihre Anhängerschaft von zahlreichen Geheimnissen umgeben. Niemand weiß etwas Genaues über ihre Zusammenkünfte und über die Rituale, die sie bei diesen Treffen vollziehen. Überall im Lande stößt man
auf widerliche Gerüchte, die von Blutopfern, rituellen Morden und Anrufungen jenseitiger Wesen berichten. Nur wenige Uneingeweihte haben jemals einem Ritual der Tempelgemeinschaft von Shâedar beigewohnt und sind mit dem Leben davongekommen.
Es ist also nicht verwunderlich, dass zahlreiche Schauergeschichten umgehen, in denen von der unglaublichen Bosheit dieser religiösen Vereinigung berichtet wird.
Die meisten Wesen des Landes fürchten die Macht der Anhängerschaft und nur wenige folgen der Herrin der Finsternis in ihr Reich der Schatten. Die jedoch, die das Wagnis eingehen, sich ihrer Kräften hinzugeben, schreiten durch ein
Portal in eine größere Welt. Es ist eine Welt, in der die Grenzen der Realität zu verschwimmen scheinen, eine faszinierende Welt der Dunkelheit, der verborgenen Wünsche und Phantasien…